Die maritimen Ökosysteme sind durch Überfischung, unsachgemäßes Ankern, Verschmutzung und Bebauung der Küstenzone bedroht. Die Wiederherstellung von Unterwasserhabitaten, insbesondere jenen, die der Paarung und Vermehrung der Fische dienen, ist notwendig, damit sich die Fischbestände wieder erholen können, aber auch, um die Gesundheit der Adria zu erhalten. Ein sandiger oder schlammiger Meeresboden stellt für die Unterwasserökosysteme nicht mehr als eine Wüste dar, obwohl er durch die Schaffung von künstlichen Riffen in ein Gebiet mit größerer Biodiversität umgewandelt werden könnte und kann.
Künstliche Unterwasserriffe sind anthropogene Konstruktionen, die auf dem Meeresboden platziert werden, um das Meeresleben in Gebieten mit reduzierter Biodiversität zu fördern. Die für den Bau von Riffstrukturen verwendeten Materialien (Beton, Metalle, Steinblöcke usw.) müssen inert und chemisch stabil im Meerwasser sowie physikalisch haltbar sein; vielmehr noch dürfen sie nicht zu neuen potenziellen Quellen chemischer oder physikalischer Verschmutzung werden.
Das Projekt „Recycle Reef“ basiert auf einer Idee des Navalis Underwater Research Center. Ziel des Projekts ist die Förderung eines besseren Managements sowie das Recyclen von Bauabfällen, indem diese für den Bau künstlicher Riffe wiederverwendet werden. Ein „Recycle Reef“ besteht aus chemisch inertem Zement und ausrangierten Baustoffen und stellt ein Novum beim Bau künstlicher Unterwasserstrukturen dar.
Dank einer Spende der Adris Foundation wurden insgesamt 12 „Recycle Reefs“ auf dem Meeresboden des Šimuni-Strandes auf der Insel Pag aufgestellt. Sie bestehen aus verschiedenen Arten von Bauschutt und wurden in unterschiedlichen Tiefen sowohl in einzelnen als auch in miteinander verbundenen Formationen platziert.
Ziel dieser Forschung ist es, die Umweltauswirkungen künstlicher Unterwasserriffe zu untersuchen, über die es in Kroatien noch keine Daten gibt. Die Studie soll die Aufstellung künstlicher Riffe in ganz Kroatien erleichtern. Mehr noch wird dieses Projekt als Grundlage für die Entwicklung dieser noch unterrepräsentierten ökologischen Praxis in der Republik Kroatien dienen können.